Freitag, 8. August 2008

Na toll!

"Das ist voraussichtlich unsere vorletzte Stunde."
Was so ein Satz alles anrichten kann. Ich starrte geschockt meine Therapeutin an, die ein routiniertes Grinsen aufgesetzt hatte.
"Was fühlst du jetzt dabei?"
...doofe Frage. Was soll man dabei schon fühlen? Wenn einem die Person gegenüber sitzt, bei der man einen Seelenstriptease hingelegt hat, die all deine Macken kennt und genau diese Person sagt einem plötzlich "Tchüss...schau das du jetzt alleine klar kommst." Was bitte soll ich da fühlen? Erst mal nichts. Schock. Und dann musste ich die Tränen runterschlucken. Peinlich das ganze. Mann, ich bin 21 Jahre alt und heule weil meine Therapeutin mir Ade sagt.
...
Ja, tu ich. Wenn es mir schlecht ging, wusste ich genau, dass ich sie jede Woche sehe und sie mir helfen kann. Wer hilft mir denn jetzt? Ich? Ha! Weit gefehlt. Kaum in dem Wissen, dass ich bald auf mich selbst gestellt bin, komen all die Ängste wieder hoch, die mich schon jahrelang plagen. Hübsch versteckt hatten die sich. Irgendwo im Hinterkopf. Na vielen Dank.


Also habe ich leise "ich will nicht drüber reden" gemurmelt (das erste mal, dass ich das gesagt habe) und fühlte mich wie ein ausgestoßenes kleines Eichhörnchen. Ausgesetzt, verlassen, auf sich allein gestellt. Da hab ich erst mal zu kauen dran.

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